An important step in the modernization of the Museum der Arbeit began in January 2022 with the conversion of the Torhaus. In the renovated rooms, educational workshops were created on the newly created upper floor and the Zukunftswerkstatt on the first floor.

The concept of the Zukunftswerkstatt is based on the Museums der Arbeit guiding principle, which uses Hamburg as an example to document the changes in the world of work and the associated effects on people. In addition, the Museum der Arbeit is a platform for current social and political discussions. It aims to gain knowledge about the past in order to understand the complexity of the present and shape the future. It sees exhibitions as spaces for communication and aims to encourage discussion and reflection. It takes a critical look at current social issues and creates spaces for thought.

The design by studio lose, which was selected in a competition and has now been realized, is a workshop for working together on the future. Various modules are based on classic workshop trolleys and at the same time are tools in their own right, enabling a variety of accessible exhibition, workshop and event formats that can be rearranged again and again. 


Museum der Arbeit, Stiftung historische Museen Hamburg.

Curation: Kareen Kümpel · Nina Szogs
Exhibition design: studio lose (Ina Römling · Torben Körschkes · Frieder Bohaumilitzky) 
Photos: Anne Linke



„Wenn es um die Spekulation in Kunst und Design geht, wird meistens eine ähnliche Skizze zur Illustration herangezogen. Sie ist inzwischen so bekannt, dass sich dafür sogar ein eigener Name etabliert hat: Futures Cone. Obwohl die Skizzen stets ähnlich aufgebaut sind, variieren sie leicht, weil sie zeitlich versetzt, vor verschiedenen fachlichen Hintergründen und mit voneinander divergierenden soziopolitischen Haltungen konzipiert wurden. Welche Zukunft Menschen für wahrscheinlich, plausibel, möglich, absurd oder wünschenswert halten, erweist sich in den meisten Fällen auch als eine Projektion von ökonomischen, politischen, religiösen oder auch wissenschaftlichen Überzeugungen. Was die Skizzen sowie deren Kontextualisierung also zeigen, sind weniger belastbare Vorhersagen von Zukunft, sondern vielmehr spezifische Wahrnehmungen der jeweiligen Gegenwart. Darüber hinaus wird in den Skizzen deutlich, dass neben der Zukunft auch die Vergangenheit zur Projektionsfläche gemacht wird. Das vorliegende explorative Paper verweist auf die dabei entstehende Gefahr eines spekulativen Geschichtsrevisionismus und zeigt in einem Vergleich der Social Media Aktionen eva.storys und ichbinsophiescholl, dass sich diese Gefahr nicht auf rechtsextreme Strömungen in der Gesellschaft beschränkt.“ 
Frieder Bohaumilitzky: „Spekulativer Geschichtsrevisionismus“, in: Merle Ibach · Andrea Augsten · Axel Vogelsang (Eds.): What could possibly go wrong? Impact and Consequences in Design, 2024, S. 66-75. 

DOI: https://doi.org/10.25368/2024.DGTF 

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Die Ausstellung zum Thema „Bauhaus und Nationalsozialismus“ verdeutlicht die vielfältigen Wege, die Künstlerinnen und Künstler im Umgang mit einem totalitären Herrschaftssystem eingeschlagen haben. Sie will damit neue, auch unbequeme Perspektiven auf die Bauhausgeschichte aufzeigen. Denn noch lange nach 1945 hielt sich die Illusion einer einzig „guten" und verfolgten Moderne. Eine innovative künstlerische Haltung allein, so zeigen die Schicksale vieler Bauhaus-Angehörigen, schützt noch nicht gegen die Verführbarkeit durch den Faschismus. Dies macht die Rolle der Kunst in einer liberalen und weltoffenen Gesellschaft zu einem zentralen Thema der Ausstellung. 

Komplettiert wird die dreiteilige Ausstellung durch die Installation „Denkmal über Ehrlichkeit", das aus den berühmten Typenmöbeln 602 des Bauhäuslers Franz Ehrlich gebaut wurde. Die Installation der Designforscher Friedrich von Borries, Frieder Bohaumilitzky und Jens-Uwe Fischer dekonstruiert die komplexe Biografie des Bauhaus-Architekten, Grafikers und Designers Ehrlich (1907-1984), der außerdem Widerstandskämpfer und Buchenwaldhäftling war, aber auch SS-Architekt, Stasi-Informant und Hochstapler. Ausgehend von seiner Geschichte hinterfragt das Denkmal die dominanten Selbstverständnisse der Gegenwart: Wie ehrlich sind wir?

Bauhaus-Museum Weimar 

Ausstellung: Bauhaus und Nationalsozialismus

Beitrag: Friedrich von Borries · Frieder Bohaumilitzky · Jens-Uwe Fischer.  

Grafikdesign: Ingo Offermanns



When it comes to speculation in art in general and design in particular, there is one sketch that is repeatedly used as an illustration. The illustration is called Futures Cone and has been circulating for decades in different variations among futurists, foresight experts, artists and designers. It always consists of differently colored cones whose nested funnels open into the future. The various adaptations and the context in which they were created refer to different aims of speculation and different ideas of the present and the future.

Fußnoten zur Zukunft is an experimental essay exhibition that associatively traces the stories associated with the history of the Futures Cone, reads them as artifacts and makes them accessible in a sensory and physical directory of sources. It is based on the text "Die Ambiguität der Spekulation. Futures Cone-Skizzen und ihre Kontexte" from the publication Specology. Zu einer ästhetischen Forschung, published by Hamburg-based Adocs-Verlag in 2023. This text is made accessible via a flyer that can be unfolded into both a poster and a mini-publication.



Frappant Galerie, Hamburg 

Exhibition: studio lose (Frieder Bohaumilitzky · Ina Römling · Torben Körschkes) 
Text: Frieder Bohaumilitzky
Flyer: HEFT Kollektiv (Ina Römling · Torben Körschkes) 
Photos: Maik Gräf

Funded by the Freie und Hansestadt Hamburg, ministry of culture and media.


„Ich denke, dass wir in unserem Gespräch gemerkt haben, dass es verschiedene Wege gibt, zu einem Verständnis zu gelangen. Ein Weg wäre vielleicht das eher utopische Denken. Der Versuch, sich über schöne und möglicherweise auch poetische Zitate und Ideen ein Dazwischen vorzustellen, das als produktive Metapher für die egalitäre, heterogene und vielsprachige Welt stehen kann, die wir suchen. Ein anderer Weg wäre vielleicht die Beschreibung einer Notwendigkeit, also über die Beobachtung von gegenwärtigen Problemen, ein Bild davon zu gewinnen, was für eine egalitäre, heterogene und vielsprachige Welt fehlt und zu überlegen, was dafür notwendig wäre. Spannend finde ich, dass sich mit diesen unterschiedlichen Wegen zur selben Idee gelangen lässt: Die Idee, dass etwas ungestaltet bleiben muss, unentschieden bleiben darf, offen gehalten werden soll, dazwischen bleiben kann oder – wie du geschrieben hast – paradoxerweise nur in seiner Identitätslosigkeit und Ungreifbarkeit begriffen werden kann. Auch die Idee, ein Designinteresse an etwas zu haben, das man eigentlich gerade nicht designen will, ist erstmal ein Paradox. Aber es scheint mir das zu sein, wonach wir suchen: ein Design ohne Design.“
Torben Körschkes · Frieder Bohaumilitzky, “Zwischen den Stühlen stehen. Ein Gespräch über das Dazwischen als metaphorische Figur und Herausforderung der Gestaltung”, in: Jörg Sternagel · Eva Schürmann (Hg.), Denken des Medialen. Zur Bedeutung des »Dazwischen«, transcript, Bielefeld, 2024, S. 211-224.

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